Nachdem sich die Rosbacher Stadtverordnetenversammlung bereits in ihrer Sitzung am 24. September mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen hat, den Platz vor der Adolf Reichwein Halle in Dr.-Walter-Lübcke-Platz zu benennen, hat nun auch der für die Namensgebung zuständige Ortsbeirat Ober Rosbach am gestrigen Abend dies einstimmig beschlossen. „Ich danke insbesondere den anwesenden Ortsbeiratsmitgliedern Harry Paduch (CDU), Christian Stengel (SPD) sowie dem Ortsvorsteher Christian Lamping (FWG) für diesen einstimmigen Beschluss“ so der Vorsitzende der CDU Fraktion, Jörg Egerter, der Initiator dieser Namensbenennung war. „Adolf Reichwein wurde aufgrund seiner Überzeugung von den Nationalsozialisten hingerichtet. Daher ist es so richtig und wichtig, dass wir in Rosbach jedes Jahr seiner Gedenken und dazu beitragen, dass er und sein Wirken auch in Rosbach niemals vergessen werden. Auch Dr. Walter Lübcke wurde aufgrund seiner Überzeugung und seines Eintretens für das friedliche Zusammenleben und den Zusammenhalt der Gesellschaft ermordet. Der Generalbundesanwalt geht nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen von einem Mord mit rechtsextremem Hintergrund aus. Sollte sich das bestätigen, wäre dies der erste rechtsextremistisch motivierte Mord an einem deutschen Politiker seit dem Ende des Nationalsozialismus. Mit der nun erfolgten Namensbenennung trägt Rosbach dazu bei, dass auch Dr Walter Lübcke in unserer Stadt niemals vergessen wird“, so Egerter.

Ortsvorsteher Christian Lamping begrüßt den einstimmigen Beschluss des Ortsbeirats ebenfalls und betonte die sachliche Diskussion innerhalb des Gremiums: "Die Stadt Rosbach hat in Zukunft die Möglichkeit, durch die räumliche Nähe der Adolf-Reichwein-Halle und des künftigen Dr.-Walter-Lübcke-Platzes beide Persönlichkeiten gebührend zu würdigen. Dass dieses Gedenken auch zukunftsgerichtet sein muss, zeigten nicht nur der glücklicherweise gescheiterte Anschlag auf die Synagoge in Halle, sondern auch die erneuten Morddrohungen gegenüber Politikern im Thüringer Landtagswahlkampf. Die demokratischen Kräfte haben die Verpflichtung, auch in Zukunft entscheidend für die Grundrechte und -werte einer freiheitlichen Gesellschaft einzutreten, der Mord an Dr. Lübcke sollte immer warnend erinnern, was passiert, wenn dies nicht mehr der Fall ist“, so Lamping abschließend.

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